Elektronischer Datenaustausch: Lassen Sie uns das per CSV machen…

Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie oft ich auf Projekte stoße, bei denen Daten in völlig ungeeigneten Formaten elektronisch ausgetauscht werden oder werden sollen. Ohne nähere Spezifikation natürlich. CSV ist so ein Klassiker. Das läuft dann so:

Ich: “Wie sollen die Daten denn ausgetauscht werden?”

Kunde: “Per CSV.”

Ich: “Haben Sie eine genaue Spezifikation des Formats?”

Kunde: “???”

Es ist weiter kein Problem, wenn der Kunde sich von mir beraten lässt und wir dann eine geeignete Lösung finden. Bei CSV-Daten ohne Spezifikation ist natürlich Ärger vorprogrammiert. CSV-Daten kann man nicht vernünftig validieren, man kann keine Typen definieren und standardisiert ist es im Grunde auch nicht.

Auch der elektronische Datenaustausch via Excel- oder generell Office-Dateien ist problematisch, und ganz besonders dann, wenn der Austausch bidirektional ist. Aus eigener, schmerzhafter und zum Glück bereits etwas zurückliegender Erfahrung weiß ich, dass das nicht gut geht — außer man hat eine Middleware zur Verfügung, die das nachweislich kann und einfach in einen automatischen Prozess integriert werden kann.

Was sind geeignete elektronische Austauschformate?

Weitschweifige philosophische Betrachtungen, wie sich XML zu EDI verhält oder ob XML disjunkt zu EDI ist oder auch nicht, lasse ich hier mal außen vor. Darüber kann man nämlich lange streiten. Klassisches EDI ist bei meinen Kunden bislang kein Thema.

XML. XML. XML. XML. XML. Ein XML-Format ist bisher eigentlich immer meine Empfehlung gewesen. XHTML, RSS und ATOM sind wohl die derzeit am häufigsten eingesetzten XML-Formate. Es ist auch relativ einfach, selbst ein Format zu definieren, zum Beispiel per DTD oder XSD. XML ist flexibel, einfach zu definieren und zu validieren.

Ein Medienbruch zwischen zwei Systemen ist immer mit Kosten verbunden, egal ob nun CSV, Excel oder XML zum Einsatz kommt. Die Frage ist nur, mit welchem Format die Kosten am niedrigsten sind. Meine Erfahrung ist, dass ein Medienbruch mit einem vernünftig definierten XML-Format wesentlich kostengünstiger ist als mit einem anderen Format.

Noch kostengünstiger wäre es natürlich, Medienbrüche ganz zu vermeiden.


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