Internet-Telefonie — meine Erfahrungen

Ich bin schon lange mit Internet-Telefonie verbunden, wenn auch nicht unbedingt als aktiver Nutzer. Bereits 2001 habe ich in einem VoIP-Unternehmen als Projektmanager gearbeitet. Damals war mir das Thema aber noch zu weit in der Zukunft, so dass ich erst vor einigen Jahren selbst damit angefangen habe — ohne Gesprächspartner war ein VoIP-Early-Adopter nämlich recht einsam.

Mittlerweile ist gibt es Gateways in andere Netze und die Qualität ist besser. Hier meine Tipps für Internet-Telefonie:

Mein erster Versuch: Snom 320

Vor einigen Jahren hatte ich ein Snom 320-Telefon, ein SIP-basiertes Telefon, das mit Linux lief. Das Gerät an sich war toll. Was oft Probleme machte, war die Technik an sich. Es war kein zuverlässiger Betrieb möglich. Wenn das Netz (selten) mal ausfiel, war man automatisch auch telefonisch nicht zu erreichen — man konnte nicht einmal wichtige Kunden deswegen benachrichten, ohne einen Umweg zu nehmen. Firewall oder Paketfilter deswegen anpassen, Probleme mit QoS oder dem DHCP — das alles hat mir die Freude an dem Gerät verleidet.

Zweiter Versuch: Software-SIP-Client mit Bluetooth-Headset

Ein Fiasko. Erstens war es kaum möglich, ein Bluetooth-Headset zu bekommen, das eine gute Sprachqualität bot — man bedenke: das war vor einigen Jahren, als Bluetooth noch neu war und die Produktpalette noch nicht unbedingt sehr breit oder tief war. Zweitens war die Einrichtung von Bluetooth unter Linux damals ein Abenteuer, um mal einen Euphemismus zu bemühen. Drittens gab es ständig Probleme mit dem Pairing. Das Zeug vergammelt seit diesem Versuch in der Schublade oder wurde teilweise an Bekannte verschenkt. Sollen die sich damit herumschlagen.

Dritter Versuch: Das Hassobjekt eines jeden OSS-Anhängers

Skype habe ich gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Skype war und ist das Gegenteil von OpenSource, freier Software generell und somit böse. Allerdings ist Skype einfach einzurichten. Die Sprachqualität ist unerreicht und die Zuverlässigkeit ist bislang gut. Außerdem sind über 50% meiner Kunden per Skype erreichbar.

In Verbindung mit einer USB-Soundkarte (hab irgendeine genommen) und einem Kabel-Headset, wie ich es von meinem Handy kenne, ist der Komfort top. Ich kann Musik hören und Telefonieren (nacheinander natürlich) ohne umzustöpseln und muss auch nicht über Lautsprecher telefonieren. Letzteres erlebe ich bei meinen Skype-Gesprächspartnern, die sich offensichtlich bislang kein Headset geleistet haben — ich höre mich selbst sprechen. Putzig — aber auch nervig.

Als Headset nehme ich ein Roccat Vire-Headset. Es ist für Spieler gedacht und weil denen ja die Geldbündel aus der Hosentasche wachsen kostet das bisschen Plastik und Kabel rund 40 €. Vielleicht gibt es andere Headsets, die günstiger sind. Aber diese Dinger von Roccat sind wenigstens ihr Geld tatsächlich wert. Mit der USB-Soundkarte ist man bei rund 65-70 €. Damit und mit einem Handy für unterwegs und nicht von Skype assimilierte Kunden bin ich bislang sehr zufrieden.

[amazon_link asins=’B01MG1NTJQ,B01M7SDXKJ,B07KX2957H,B01M7SDWR6′ template=’ProductCarousel’ store=’sdo0da-20′ marketplace=’DE’ link_id=’c0b83a5f-f27e-11e8-a312-b3e314c3289a’]


Posted

in

by

Comments

Leave a Reply

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.